Bislang wird dieser Rekord von Ming Kipa gehalten, der zum Zeitpunkt seines "Gipfelsieges" 15 Jahre und neun Monate alt war. Chris Harris will mit seinem Vater im April von Sidney Richtung Himalaya aufbrechen und plant die Besteigung des Everests für Anfang Mai. Der Australier wäre dann 15 Jahre und sechs Monate alt.
"Ich habe ein bisschen Angst, aber ich bin hundertprozentig bereit", sagte Chris Harris. "Es wird fantastisch sein, den Gipfel zu erreichen, an Eisklippen zu hängen und den Ausblick zu genießen." Ob der junge Bergsteiger auf dem Weg zum höchsten Gipfel der Welt wirklich an Eisklippen hängen wird, darf bezweifelt werden. Insgesamt spricht diese Aussage nicht unbedingt von einer realistischen Vorstellung eines Aufenthaltes in der "Todeszone".
Es ist Harris' erster Ausflug in die Welt der 8000er. Bislang konnte er den höchsten Berg Afrikas, den Kilimandscharo (5895 Meter), den höchsten Berg Südamerikas (Aconcagua/6963 Meter) und den 5642 Meter hohen Elbrus besteigen, der je nach geographischer Grenzziehung als höchster Berg Europas gesehen wird. Berge, die getrost als ungleich leichter als der Everest angesehen werden können.
Ein wenig vorsichtiger äußert sich daher auch Harris' Vater Richard: "Natürlich macht man sich immer Sorgen. Aber wenn es Zweifel gibt, können wir nur eins tun: zurückkehren."
Seit der Erstbesteigung des Everest am 29. Mai 1953 durch Edmund Hillary und Tensing Norgay standen nach Angaben des Nepalesischen Bergsteiger-Vereinigung (NMA) 1200 Bergsteiger auf dem Gipfel. Mindestens 186 Menschen sollen seit 1922 beim Versuch, den Gipfel zu erreichen, gestorben sein.
