Bei der Initiative von 2005 wurden Vereinbarungen mit der Polizei und der Bundeswehr geschlossen, damit sie bei ihren Flügen besondere Rücksicht auf die Steinadler nehmen. Ehrenamtliche Helfer beobachten und schützen die Reviere der Tiere entlang der Grenze zu Österreich. Sie informieren Wanderer und Kletterer über die Schutzgebiete. Das Land unterstützte die Initiative bisher mit 70.000 Euro im Jahr.
Bayerns Europaminister Markus Söder kündigte am Mittwoch in München an, dass das Adler-Projekt und Artenschutzvorhaben für andere Tiere wie Birkhühner und Luchse dieses Jahr Leitthema der Arbeitsgemeinschaft der Alpenländer sei. Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) begrüßte die internationale Zusammenarbeit. Zugleich forderte der LBV allerdings auch, dass die finanzielle Unterstützung des Freistaats Bayern für das Adlerschutzprogramm nicht ausreichend ist und weiter verbessert werden muss.
Die Vogelschützer möchten nun die Verwandtschaftsbeziehungen zwischen den verschiedenen Populationen untersuchen. Außerdem sollen Jungadler mit einem Sender ausgerüstet werden, um die Flugbewegungen der Tiere zwischen den Ländern zu beobachten. Pro Greifvogel würde dies etwa 10.000 Euro im Jahr kosten.
Nach dem Seeadler ist der Steinadler der größte Greifvogel in Deutschland und kommt nur noch in den Alpen vor. Wegen seiner besonderen Geschicklichkeit beim Fliegen wird er auch als "König der Lüfte" bezeichnet. Seine Schwingen haben eine Spannweite von mehr als zwei Metern. Die Jagdreviere in den Alpen sind im Durchschnitt 70 Quadratkilometer groß.
Lebensgefahr besteht für die Greifvögel heute durch bleihaltige Munition von Jägern. Über die erschossenen Tiere nehmen sie den giftigen Stoff auf und verenden qualvoll. Früher war der Steinadler in Europa weit verbreitet. Um das Jahr 1900 waren die Tiere in den Alpen jedoch beinahe ausgerottet. Die Adlerpaare bleiben lebenslang zusammen und nutzen ihren Horst mehrere Jahre. Die Vögel können bis zu 20 Jahre alt werden.
Quelle: dpa